Ehrenabend im Ortsverein Sailauf
Mitgliederehrungen für 50- und 60-jährige Mitgliedschaft in einer politischen Partei sind schon etwas besonderes und nicht alltäglich. Walter Wagner ist als 16-jähriger 1956 der SPD in Lohr beigetreten und später umzugsbedingt in den Ortsverein Sailauf gewechselt. Somit kann er auf eine 60-jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Karlheinz Pietsch trat mit 18 Jahren 1966 in Heigenbrücken der SPD bei. Auch er wechselte kurze Zeit später umzugsbedingt nach Sailauf. Er konnte in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert Parteizugehörigkeit feiern.
Die beiden Jubiläen waren Anlass genug für einen Ehrenabend beim Ortsverein Sailauf am letzten Wochenende im Landgasthaus Sämenhof.
Die Unterbezirksvorsitzende Martina Fehlner, MdL, war gerne nach Sailauf gekommen um gemeinsam mit dem Ortsvereinsvorsitzenden Roland Sauer die Ehrungen vorzunehmen. Martina Fehlner erinnerte daran, dass die beiden Jubilare in diesen langen Jahrzehnten einige Höhen und Tiefen ihrer Partei erlebt und ausgestanden hätten. Sie bedankte sich bei den Jubilaren für ihre jahrzehntelange Solidarität und Loyalität.
Roland Sauer schloss sich dem Dank im Namen des Ortsvereins an und erwähnte die wesentlichen Ereignisse der jeweiligen Eintrittsjahre. 1956: Gründung der Bundeswehr, Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn durch die Panzer der Sowjetunion, Beginn des Guerillakrieges gegen den Diktator Batista in Kuba durch Fidel Castro, Che Guevara und weiteren Kämpfern. 1966: Debatte im Bundestag über den Einsatz des Kampfflugzeuges Starfighter der bis dahin bei 51 Totalschäden auch 27 Piloten das Leben gekostet hatte. Machtübernahme durch einen unblutigen Staatsstreich des Militärs in Argentinien und die erste große Koalition in Deutschland unter dem Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger. Willy Brandt wurde Vizekanzler und Außenminister. Diese lange zurück liegenden Ereignisse sollten noch einmal die Zeitspanne der Mitgliedschaften der beiden Jubilare verdeutlichen.
Im Anschluss an die Ehrung erinnerte Martina Fehlner in einer Rede an die Forderungen der SPD nach kostenfreien Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen, an bezahlbaren Wohnraum und nicht zuletzt an Chancengleichheit durch eine bessere Bildungspolitik. Sie ging auch auf das Thema Sicherheit ein. Sie habe Verständnis für die aktuelle Verunsicherung vieler Bürgerinnen und Bürger. Hier seien viele persönliche Gespräche nötig um Missverständnisse auszuräumen. Die anschließende Diskussion bestätigte diese Einschätzung.