Digitalstrategien für Kreisgemeinden anstoßen - Sozialdemokratischer Workshop zu Smart City

08. Juli 2022

Auf Einladung des Aschaffenburger SPD-Kreisverbands arbeiteten sich am Abend des 14. Juni 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des zweiten Digitalisierungsworkshops ins Thema Smart City ein.

In seiner Einführung konstatierte der der Aschaffenburger Digitalbürgermeister Eric Leiderer, dass Digitalisierung alle Lebensbereiche erfasse und auch kleinere Gemeinden eine Digitalstrategie bräuchten. „Digitalisierung bietet enorme Chancen gerade auch für den ländlichen Raum. Aber wer sich der Digitalisierung verschließt, wird abgehängt werden.“ so Leiderer weiter. Digitalisierung könne zum Booster für den ländlichen Raum werden, denn alles kann von überall aus erledigt werden.

Frank Tendler, Dozent an der privaten Hochschule Macromedia in Köln ergänzte: „Die Digitalisierung ist dabei, unser aller Leben auf den Kopf zu stellen und wir alle sind gefordert, die Digitalisierung aktiv mitzugestalten, ansonsten übernehmen das Amazon, Google und andere Tech-Konzerne für uns“. Daten sind die Währung der Zukunft und allzu viele von uns gehen sehr freigiebig mit ihren Daten um.

Anita Peffgen-Dreikorn formulierte die Sorge, dass Ältere, Personen mit Einschränkungen und Menschen in prekären Situationen von der digitalen Welt ausgeschlossen würden. Eric Leiderer bestätigte die Berechtigung dieser Sorge, weshalb analoge und digitale Prozesse eine Balance bilden müssten. Er bezeichnete dies als „Dialog city“.

Er zeigte die Entwicklung von der Ordnungskommune über die Dienstleistungskommune hin zur Bürgerkommune und künftig Netzwerkkommune, wo er Aschaffenburg schon sieht. Bürgerinnen und Verwaltung kommunizierten auf Augenhöhe. Jeder Bürger*in könne selbst online agieren, doch die Bedeutung des persönlichen Kontakts stehe stets an oberster Stelle.

Sozialdemokratischer Workshop zu Smart City am 14.06.2022 in der SPD Geschäftsstelle Aschaffenburg
Sozialdemokratischer Workshop zu Smart City am 14.06.2022 in der SPD Geschäftsstelle Aschaffenburg

SPD-Kreisvorsitzender Wolfgang Jehn hatte besonders die Umsetzbarkeit in mittleren und kleinen Kreisgemeinden im Fokus. „Die kleinen Gemeinden werden weitgehend sich selbst überlassen und jede Gemeinde soll das digitale Rad für sich selbst erfinden.“ Eric Leiderer bestätigte, dass es von Seiten des Freistaats Bayern leider keinen digitalen Baukasten gebe und jeder selbst aktiv werden müsse. Für diejenigen, welche wie Aschaffenburg mutig vorangehen, gebe es großzügige Fördermittel, aber nicht für alle sei Geld da.

Leiderer weiter: „Keine Gemeinde kann alle Themenfelder abdecken, doch wenn sich die Gemeinden untereinander vernetzten, können sie enorme Potentiale entwickeln“. Im Internet finden sich dazu hervorragende Hilfen wie die „Digitale Manufaktur“ oder der „Bürgerbeteiligungsprozess zur Digitalisierung Freiburg Digital Online“ aber auch „smart country“ bei der Bertelsmann-Stiftung, die sich ausdrücklich mit der Digitalisierung des ländlichen Raums beschäftigt.

Wolfgang Jehn sah die Notwendigkeit, einfach bedienbarer Programme, wie Google und Amazon, die wirklich jeder nutzen könne. Stefan Herbst warnte davor, falsche Hoffnungen zu wecken. Während die Internetriesen Milliarden für clevere Onlinelösungen ausgeben könnten, seien die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden eng begrenzt. Um dennoch konkrete Vorgehensweisen für die Gemeinderatsarbeit zu entwickeln, schlug SPD-Gemeinderat Wolfram Paulus aus Laufach vor, in einem weiteren Workshop „Meilensteine eines Smart Village“ zu beackern, was auf sehr breite Zustimmung stieß, so dass die Kreis-SPD ihren dritten Digitalisierungsworkshop nach der Sommerpause abhalten wird.

Fraktionsvorsitzer im Kreistag Simon Dümig, Kreisvorsitzender Wolfgang Jehn, Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg Eric Leiderer und Stadtverbandsvorsitzender Manuel Michniok sind zu frieden mit den ergebnissen des Workshops zur Smart City am 14.06.2022
Fraktionsvorsitzer im Kreistag Simon Dümig, Kreisvorsitzender Wolfgang Jehn, Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg Eric Leiderer und Stadtverbandsvorsitzender Manuel Michniok sind zu frieden mit den ergebnissen des Workshops zur Smart City am 14.06.2022

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