Energiepolitische Exkursion führt SPD-Kreistagsfraktion in die Modellregion für Bioenergie Achental

14. April 2014

Neue Erkenntnisse zur Nutzung regenerativer Energien suchte die SPD-Kreistagsfraktion und fand diese im Landkreis Traunstein. Hier schlossen sich 1999 neun Gemeinden mit 35.000 Einwohnern zur Bioenergieregion Achental zusammen und setzten sich zum Ziel bis zum Jahr 2020 energieautark zu sein.

Dazu wurde im Markt Grassau ein Biomassenhof mit einem Heizkraftwerk gegründet, das mittels Fernwärme 550 private Haushalte und verschiedene Unternehmen beheizt. Außerdem werden dort Holzhackschnitzel und -pellets für die Region hergestellt. Als nächster Schritt wird die Nutzung der Wasserkraft der Ache intensiviert. Herzstück des Konzepts ist das Energiekompetenzzentrum, das immer wieder neue Energiequellen aber auch Zuschusstöpfe erschließt und auch Zukunftstechnologien ausprobiert. Das Vorzeigemodell schlechthin ist dabei ein Prototyp eines „Heatpipe-Reformers“ mit 80 prozentiger Energieeffizienz, der jedoch zum Zeitpunkt der Besichtigung nicht in Betrieb war.

Neben bereits aus der Heimat bekannten Bioenergieerzeugern wie Mais und Pappelfeldern imponierte den Sozialdemokraten aus dem Kreis Aschaffenburg vor allem das Energiekonzept der gebuchten Unterkunft, dem klimaneutralen Weßner Hof in Pettendorf. Der Hotelbesitzer erläuterte wie er seinen Strom- und Wärmebedarf aus den landwirtschaftlichen Abfällen des Bauernhofs sowie den hoteleigenen Speiseresten und denen der umliegenden Gaststätten produziert. Dazu werden eine Fülle hofeigener Produkte und Erzeugnisse regional vermarktet.

Damit auch Kultur und Zeitgeschichte nicht zu kurz kamen, statteten die Sozialdemokraten dem Ludwigs-Schloss Herrenchiemsee einen Besuch ab, wo vom 10. bis 23. August 1948 der Verfassungskonvent einen Diskussionsentwurf des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland ausgearbeitet hatte.

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