Zum kommunalpolitischen Arbeitsfrühstück der SPD Landkreis Aschaffenburg waren etwa 25 interessierte Kommunapolitiker*innen nach Stockstadt gekommen. Gastreferentin Dr.Brigitta Martens-Aly wurde von der Kreisvorsitzenden Anita Peffgen-Dreikorn herzlich begrüßt. Dr. Martens-Aly ist Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion im Kreis Rhein-Neckar und aus ihrer früheren beruflichen Tätigkeit als kommunale Umweltbeauftragte prädestiniert für dieses Mandat.
Im Landkreis Rhein-Neckar wurde schon im Jahr 2011 ein kreisweites Klimaschutzkonzept entwickelt. Zielvorgaben dort: Reduzierung des CO2 Ausstoßes um 20 % (4.500 Tonnen/Jahr) bis 2020; um 30 % bis 2030 (6.500 T/Jahr). Es bezieht die Landkreiskommunen über einen Kooperationsvertrag mit ein: 53 von 54 dortigen Gemeinden haben sich verpflichtet, bis 2020 ein kommunales Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Die Ziele werden kontinuierlich fortgeschrieben und mit entsprechenden Handlungsebenen und Aktionsfeldern definiert.
So wichtig es ist, die kreiseigenen Gebäude und Liegenschaften energetisch zu modernisieren – der CO2 Ausstoß wird hier bis 2020 um 20 % gesenkt - ein großer Knackpunkt beim CO2 Ausstoß liegt im motorisierten Individualverkehr und bei den privaten Haushalten, das wurde sehr schnell deutlich.
Um die Zielvorgaben zu erreichen, braucht es eine Potentialanalyse, festgeschriebene Ziele, zeitliche Umsetzungsvorgaben und zuverlässiges Controlling, so Dr. Britta Martens-Aly. Alle drei Jahre wird berichtet und die Ziele fortgeschrieben. Das alles ist nicht kostenlos zu haben, deshalb unterstützt der Kreis die beteiligten Gemeinden finanziell, sobald sie ein kommunales Klimaschutzkonzept entwickeln. Wichtig: Der Bund fördert solche Konzepte mit 65 %, auch bereits bei der Erstellung.
Ein Blick auf die bundespolitische Ebene zeigte, dass die Subventionspraxis dringender Änderungen bedarf: Auf Bundesebene wandern 7,7 Mrd. € in klimaschädliche Subventionen gegenüber 7,4 Mrd. in klimafreundliche Projekte.
So gibt es für die Region Untermain ein Klimaschutzmanagement, Beratungsangebote und natürlich werden Sanierungen energetisch vergeben. Konkrete Ziele zur CO2 Reduzierung sind jedoch nicht festgeschrieben.
Ein ganzes Bündel an Fortschreibungszielen stellte die Referentin vor:
Außerdem wünschen sich die Diskutanten, themenbezogene Anträge für die Gemeinden auszutauschen, um die Wirkungskraft zu verstärken, wenn sie in den verschiedenen Kommunen zur Beratung anstehen. „Wie ein landkreisbezogenes Klimaschutzbündnis erfolgreich aufgebaut werden kann, wird ein wichtiges Projekt für die Zukunft sein“ sicherte Kreistags-fraktionsvorsitzender Wolfgang Jehn in seinen Schlussworten zu.