Radwege sind da, aber nur Einheimische kennen sie

05. August 2019

Rund 25 Radlerinnen und Radler fuhren mit bei der Radtour der SPD-Stadt- und Kreistagsfraktionen rund um Aschaffenburg.

Ziel der Tour war es, die („Schnell“-)Radwege in und um Aschaffenburg kennen zu lernen, eventuelle Schwachpunkte festzustellen und daraus die richtigen Schlüsse für eine nachhaltige Verbesserung der Stadt-Umland Radwegeverbindungen zu ziehen.

Los ging's am Theoderichs-Tor unterhalb des Schlosses Johannisburg in Aschaffenburg. Horst Arnold, gebürtiger Aschaffenburger und heute Chef der SPD-Landtagsfraktion und die tourismuspolitische Sprecherin die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner schickten die Radler mit dem Hinweis auf die wachsende Bedeutung des Fahrrads auch im Alltagsverkehr auf die Tour.

Wolfgang Giegerich, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, begrüßte insbesondere die Radler des ADFC mit dem Vorsitzenden Manfred Röllinghoff und erklärte die Strecke: Es gehe den Mainradweg entlang nach Mainaschaff, von dort über den Strietwald und Aschaffenburg-Damm nach Goldbach und Hösbach. Anschließend über die bisher bereits bestehenden Fahrradstraßen wieder zurück nach Aschaffenburg.

Wolfgang Jehn von der SPD-Kreistagsfraktion präzisierte die Ziele: bessere Alltagswege für mehr Radler zur Arbeit, zum Einkauf und für Besorgungen. Dazu brauche es sichere Radwege abseits der Hauptstraßen, drei Meter breit, ohne Schlaglöcher, mit einer Teerfeindecke und ohne rechtwinklige Abbiegungen. Da nicht nur Einheimische die Radwege nutzen brauche es eine verständliche und beim Heranfahren lesbare Wegweisung.

Die größten Schwachstellen:

  1. die Engstelle am Pompejanumsfelsen, zu eng für Radler und Fußgänger, nicht ungefährlich im Dunkeln oder bei Wellenschlag. Hier schlägt die SPD eine Verbreiterung durch einen Steg vor.

  2. Der Radweg nach Mainaschaff ist zu schmal, so Simon Dümig von der SPD Sailauf. Er hat eine grobe Teerdecke mit Einwurzelungen, nach Reparaturarbeiten fehlen immer wieder Asphaltbereiche, ist für Rennradfahrer eine Tortour und es ist keine Wegweisung erkennbar.

  3. Die Eisenbahnbrücke zwischen Mainaschaff und Stockstadt wird derzeit renoviert. Der dortige Weg ist zu schmal, die Auffahrten zu steil, nicht nur für Radler, auch für Rollatoren, Kinderwagen oder Rollis. Die SPD sieht hier die Bahn, das Land und die Gemeinden in der Pflicht, denn laut Tino Fleckenstein vom ADFC wird diese Verbindung rege genutzt.

  4. Der Radweg im Gewerbegebiet Mainaschaff-Strietwald wurde von Tino Fleckenstein kritisiert: diese von LKW hochfrequentierte Straße ist als Radfernweg nach Hanau bezeichnet, das bedeute, Familien mit Kindern geraten zwischen die Lkw. Teilweise sei dort sogar Tempo 60 vorgesehen, das nicht immer eingehalten wird.

  5. Lob erntete der Radweg durch den Strietwald, entlang der Aschaff nach Damm und dann nach Goldbach. Allerdings fehlen dort Hinweis-Schilder, so dass außer Einheimischen niemand weiß, wohin der Weg führt.

  6. Auch der Radweg Goldbach Hösbach nördlich der Autobahn ist passabel, wenn die Ampelmasten nicht mitten im Weg stünden, die Bordsteine abgesenkt wären und der Radweg nicht in Hösbach im Nirgendwo ende.

  7. Auf der südlichen Autobahnseite ist ein schöner breiter, gut befahrbarer Radweg von Hösbach-Bahnhof. Er muss, so die SPD bis zur Ortsgrenze Aschaffenburg weitergeführt werden.

  8. Die Fahrradstraße in Aschaffenburg habe eine bessere Ausschilderung verdient. Auch der Fahrbahnbelag muss verbessert werden. Spätestens am Deckel über die Ringstraße sollte die Anschlussbeschilderung mitteilen, wohin es geht: in die Stadtmitte, ins Rathaus, in die Fachhochschule oder zu sonstigen Zielen.

Die zweieinhalbstündige Exkursion lieferte viele Themen, die bei der Abschluss-Einkehr im Biergarten am Main heiß diskutiert wurden.

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