Den Fortgang der Arbeiten an der Kreisstraße AB 4 in Waldaschaff nahmen die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion unter die Lupe. Schließlich handelt es sich dabei um die derzeit kostenträchtigste Straßenbaustelle des Kreises Aschaffenburg. Veraltete Kanäle, eine völlig verschlissene Kreisstraße sowie marode Uferbefestigungen sind die wesentlichen Gründe für den grundlegenden Neuaufbau der Kreisstraße AB 4 in Waldaschaff erläuterte Thomas Fries vom Tiefbauamt des Landkreises.
Insbesondere die Neufassung der Aschaff und die notwendige Tiefgründung der Uferstützmauer mit bis zu 10 Meter tiefen Bohrpfählen stelle eine erhebliche technische Herausforderung dar. Trotz der engen Bebauung müsse so gearbeitet werden, dass die anliegenden Wohnhäuser nicht durch Erschütterungen beschädigt würden. Dabei muss die Aschaff zeitweise umgeleitet werden. Entlang des Bachs wird ein Schrammbord angelegt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein mindestens 1,50 m breiter Gehsteig. Die Fahrbahnbreite wird durchgehend 5,50 Meter sein.
Von Kreisrat Wolfgang Brehm wurden die Granitbordsteine angesprochen, die im ersten Bauabschnitt noch scharfkantig eingebaut worden waren. Thomas Fries sicherte zu, dass im neuen Abschnitt nur noch entgratete Bordsteine eingebaut würden. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit den gepflasterten Bordsteinrinnen bei jüngeren Baumaßnahmen des Kreises erkundigte sich Kreisrat Wolfgang Jehn, ob in Waldaschaff Rinnen mit Fließasphalt zur Ausführung kommen. Waldaschaffs Erster Bürgermeister Markus Grimm erläuterte, dass man sich für sog. Sechserblock-Rinnsteine entschieden habe, die eine dauerhafte Stabilität versprächen. Überhaupt zeigte sich Bürgermeister Grimm mit der Baustellenabwicklung sehr zufrieden, die Baufirma arbeite rasch und zuverlässig und gehe aktiv auf die betroffenen Anwohner zu. Auf Nachfragen der SPD-Kreisräte erklärte er, dass in der Straße sowohl Glasfaserkabel als auch Leerrohre für künftige Anforderungen verlegt werden. Dazu werden zwei Buskaps mit sogenannten Kasseler Sonderbords eingebaut, so dass künftig höhengleich in Niederflurbusse eingestiegen werden kann.
Genannt wurden auch die Kosten und ihre Verteilung: 3,2 Millionen Euro kostet der 271 Meter lange Bauabschnitt, davon muss der Kreis 2,4 Millionen, die Gemeinde 600.000 Euro und der Abwasserzweckverband 200.000 Euro bezahlen. Ein Lichtblick stellt dabei die anteilige Förderung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungs-Gesetz (GVFG) in Höhe von 50 Prozent der bezuschussungsfähigen Kosten dar. Für Kreis, Gemeinde und Anwohner ist dies eine positive Entlastung der enormen Baukosten, nachdem der Fördersatz in den vergangenen Jahren bei nur 40 Prozent gelegen hatte.