Heimbuchenthal. Am vergangenen Mittwoch wählte die SPD im Südspessart Richard Bozem zu ihrem neuen Vorsitzenden. Stellvertreter wurde Paul Schäfer, Anne Bachmann übernimmt die Kasse, die von den Revisoren Martin Christ und Wolfgang Bauer geprüft wird. Als Delegierte für Kreis- und Unterbezirksparteitage wurden Anne Bachmann und Wolfgang Bauer gewählt. Alle Genannten erzielten einstimmige Ergebnisse.
Richard Bozem berichtete von der schwierigen Haushaltssituation der Spessartgemeinden, die durch die 2,3 prozentige Erhöhung der Kreisumlage noch weiter verschärft wird. Die Finanzierung von gemeindlichen Aufgaben wie Kindergärten, Straßen- und Kanalbau werde damit gefährdet.
SPD Kreisvorsitzender Wolfgang Jehn benannte das Defizit im Aschaffenburger Klinikum als größten Kostenblock im Landkreis, das die Kreisfinanzen in Schieflage bringe und dringend gedeckelt gehöre. Deshalb will die Kreis-SPD die sehr teure Arbeitnehmerüberlassung im Klinikum abschaffen. Das Klinikum müsse in kommunaler Hand bleiben und deshalb müssen auch unbequeme Entscheidungen getroffen werden.
Im bundespolitischen Teil der Diskussion zeigten sich alle Anwesenden mit der Außendarstellung und Uneinigkeit der Bundesregierung unzufrieden. Es gehe völlig unter, dass in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Reformen beschlossen wurden, dass die Inflation und der Zinsanstieg erfolgreich eingedämmt seien, dass die Energiewende nachhaltig eingeleitet sei und inzwischen mehr als die Hälfte des Stroms aus regenerativer Energie gewonnen wird.
Richard Bozem wies darauf hin, dass mehr als 43 Mio. Menschen in Deutschland arbeitstätig seien, so viele wie noch nie, dass die Jugendarbeitslosigkeit auf dem niedrigsten Stand in Europa sei und dass viele Unternehmen händeringend nach Arbeitskräften suchen. Allerdings träten nach seinem persönlichen Erleben bei Auswahlverfahren von Lehrlingen und Nachwuchskräften solche eklatante Wissens- und Motivationslücken auf, dass deutlich mehr in die schulische Bildung investiert werden müsse.
Text: Wolfgang Jehn