Mit einem Kreisparteitag mit Neuwahl der gesamten Vorstandschaft startete die Landkreis-SPD am vergangenen Samstag, dem 13. Januar 2024 in Ringheim kraftvoll ins neue Jahr. Aufgrund der hohen Beteiligung und zahlreicher Gäste musste die Bestuhlung erweitert werden. Der bisherige und einstimmig wiedergewählte Kreisvorsitzende Wolfgang Jehn, Großostheim hatte eine Erweiterung der Vorstandschaft gewünscht, um den Austausch im Kreisverband zu stärken.
So wurden jetzt 10 statt bislang 8 Beisitzer gewählt: Claudia Bensing und Vrej Borza, Alzenau, Henry Sapper, Geiselbach, Barbara Kuchenbuch, Bessenbach, Martin Merz, Mömbris, Andrea Englert, Heigenbrücken, Benedikt Klebing, Stockstadt, Wolfram Paulus, Laufach, Stefan Filip, Haibach und Heinz-Günter Otto, Mainaschaff. Als Stellvertreter Jehns wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt: Anita Peffgen-Dreikorn, Mainaschaff und Simon Dümig, Sailauf. Kassiererin bleibt Manuela Bleuel aus Kleinostheim, während Valentin Wagstiel aus Laufach das Amt des Schriftführers übernahm.
Nach Grußworten von Ralf Herbst, Bürgermeisterkandidat aus Großostheim, Martina Fehlner aus dem bayerischen Landtag, Rafael Herbrik, Stockstadt für die SPD-Bürgermeister und Manuel Michniok als Vorsitzender der SPD Aschaffenburgs, ging Wolfgang Jehn in seinem Rechenschaftsbericht ausführlich auf die Arbeit der vergangenen zwei Jahre und die aktuelle Kreispolitik ein.
Am Beispiel des 49 Euro-Tickets und des Wind-an-Land-Gesetzes zeigte Jehn sehr positive Auswirkungen der Berliner Politik auf unseren Landkreis auf. Mit dem 49 Euro-Ticket gibt es für Pendler ins Rhein-Main-Gebiet endlich ein günstiges grenzüberschreitendes Ticket, die von der SPD seit zwei Jahrzehnten geforderte enge Anbindung an der RMV ist damit faktisch geschafft. Mit dem Wind-an-Land-Gesetz wird jetzt endlich auch Windkraft im Landkreis Aschaffenburg möglich, bis zu 50 Windenergieanlagen werden angestrebt.
Zwei Windparks mit je 8 Anlagen in Alzenau-Freigericht und Großostheim-Schaafheim-Mömlingen sind bereits in Planung. Auch für Solarparks gibt es jetzt vereinfachte, standardisierte und verkürzte Genehmigungsverfahren.
Dem SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Simon Dümig ist vor allem die Bürgerbeteiligung, finanziell wie ideell wichtig, von der Wertschöpfung regionaler Energieproduktion müsse so viel als möglich in den Gemeinden bleiben, welche die Solar- und Windparks vor der Haustüre haben.
Dabei sieht er keinen Widerspruch zu dem von den Sozialdemokraten befürworteten Biosphärenreservat Spessart. Ein solches soll die Entwicklung des Spessarts sowohl aus wirtschaftlicher und bildungspolitischer Sicht als auch in Sachen Regionalmarketing nach dem Vorbild der Rhön voranbringen.
Nie war es so schwer im Landkreis einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen und gleichzeitig die Belastungen für die Gemeinden und die Neuverschuldung niedrig zu halten, berichtete der langjährige Kreisrat Jehn aus den derzeitigen Haushaltsberatungen.
Er fordert neben dringlichen Bundes- und Landesgesundheitsreformen auch zeitnahe interne Reformen im Krankenhauszweckverband Aschaffenburg-Wasserlos. Die Jahr für Jahr massiv steigenden Defizite haben für den Kreis Aschaffenburg längst die tragbare Größe überschritten und das Gewicht, den Kreis finanziell in den Abgrund zu reißen.